Die Anforderungsmatrix des Kunden von Uhlmann Höfliger Schweiz lautete wie folgt: Eine hoch flexible Linie für sieben unterschiedliche Verpackungseinheiten. Vials und Ampullen sollten etikettiert, in Trays eingelegt und mit verschiedenen Patienteninformationen in Faltschachteln eingeschoben werden. Zudem galt es, Waage und Kartonsammelpacker zu integrieren, die Linie mit SCADA und BDE auszustatten sowie das kundeneigene Serialisierungssystem einzubinden.

Die Lösung, entwickelt in enger Abstimmung von Uhlmann Höfliger Schweiz und den Spezialisten für kundenindividuelle Verpackungslösungen bei Uhlmann in Laupheim: Ein Etikettierer des Excellence United-Partners Bausch+Ströbel, gefolgt von einem Kartonierer C 2155 und einem Kartonsammelpacker von Uhlmann. Plus alle weiteren Elemente, Druck- und Kamerasysteme mit Anbindung an das Serialisierungssystem, BDE und Uhlmann SCADA zur linienweiten Vernetzung aller Komponenten.

Wie sich die Linie bewährt und welche Hürden es bis zur Implementierung zu überwinden gab, darüber sprach close-up mit Roberto Zürcher, Managing Director Uhlmann Höfliger Schweiz, Projektverantwortlicher und „verlängerter Arm“ des Kunden für die Zusammenarbeit mit den Spezialisten in Laupheim.

Flexible Linie für flexible Reaktion auf neue Anforderungen

Herr Zürcher, Ihr Kunde hat vor einiger Zeit die erste eigene Verpackungslinie für Injektionslösungen in Ampullen und Vials geordert und Uhlmann mit der Linienintegration beauftragt. Welche Gründe gab es, die Verpackung nun in-house durchzuführen?
Das Sekundärverpacken der parenteralen Produkte übergibt der Pharmazeut auch weiterhin an verschiedene Lohnhersteller. Um jedoch hoch flexibel und kurzfristig auf veränderte Marktanforderungen reagieren zu können, hat man sich entschlossen, einen Teil der Produktion in die eigene Wertschöpfungskette zurückzuführen.

Wann erfolgte der sogenannte Erstkontakt mit Uhlmann Höfliger Schweiz und wie war Ihr Eindruck?
Der Erstkontakt fand während der Evaluation potentieller Lieferanten statt. Dabei haben wir uns, so wurde uns nachher gesagt, als sehr kompetenter und auch motivierter Anbieter präsentiert. Dieser erste Eindruck war wohl ein wichtiger Faktor bei der Bewertung und der Grundstein für unsere erste Zusammenarbeit.

Die Vorgaben für diese Uhlmann-Verpackungslinie waren nicht ohne! Vorhandene Packungen, bereitgestellt von verschiedenen Standorten, durften nicht verändert werden. Daraus ergab sich eine sehr große Vielfalt an Kombinationen und eine hohe Komplexität bei der Verpackung. Liegend, stehend, einzeln, mit Booklet, mit Falzprospekt, Produkte mit oder ohne Trays. Wie beurteilen Sie die Ausarbeitung des technischen Konzepts durch die Spezialisten in Laupheim und den Weg bis zu Realisation?
Das technische Grundkonzept der Kollegen lag schnell auf dem Tisch. Doch, wie so oft, steckte der Teufel im Detail … daher haben wir die gesamten Packmittel, die wir vom Kunden erhalten haben, geprüft, verändert und exakt auf die Vorgaben und natürlich auf die technischen Möglichkeiten der Anlagen abgestimmt.

Zu dieser Zusammenarbeit gehörte auch das Entwickeln der Spezifikationen für die vielen unterschiedlichen Formate. Wie waren Sie und Ihr Kunde mit der  Beratung und Hilfestellung des Projektteams in Laupheim zufrieden?
Nun, die Spezialisten um Axel Arbeiter, der in Laupheim verantwortlich war, haben intensiv unterstützt, zum Beispiel bei der Entwicklung neuer Faltschachteln, Beipackzettel und Kunststoff-Trays. Wir alle – Uhlmann Höfliger Schweiz, Uhlmann und der Kunde – haben gemeinsam das nötige Know-how aufgebaut, um die neuen Produkte zur Marktreife zu bringen. Das ging mal schneller, mal langsamer – zum Teil durchliefen die Packmittel mehrere Optimierungszyklen. Das Resultat sollte schließlich perfekt sein.

Uhlmann hat nicht nur sämtliche Komponenten perfekt in die Linie integriert, sondern auch gemeinsam mit dem Kunden alle Packmittel weiter entwickelt und zur Marktreife gebracht.

Roberto Zürcher, Managing Director Uhlmann Höfliger Schweiz und Projektverantwortlicher seitens Uhlmann

Herausforderung für die Konstruktion war die Zuführung am Kartonierer. Zuerst werden fertige Trays in die Packgutkette eingelegt, dann die Ampullen bzw. Vials von einem Roboter abgehoben und passgenau in den Trays platziert. Wie bewährt sich diese speziell für die besonderen Anforderungen konstruierte Zuführung im Produktionsalltag?
Die Tray-Zuführung und der Roboter funktionieren sehr gut. Natürlich gibt es bei einer solch komplexen Neuentwicklung Optimierungspotenzial. Hier haben wir in Kooperation mit den Spezialisten auftretende Fehler schnellstmöglich behoben. Schließlich wollen wir alle, dass unsere Lösung in jedem einzelnen Punkt top ist.

Stichwort schnellstmöglich: Welchen Stellenwert hat die Vor-Ort-Betreuung durch Uhlmann Höfliger Schweiz? Hat diese Präsenz zu der Entscheidung pro Uhlmann beigetragen?
Ja, durchaus. Natürlich war auch unser Team hier in der Schweiz von Anfang an sehr stark ins Projekt integriert. Neben der räumlichen Nähe gibt es einen weiteren Punkt, der für den Kunden positiv ins Gewicht fällt: Da die Schweiz nicht Mitglied der EU ist, ist es natürlich einfacher, alles über einen Schweizer Partner abwickeln zu können.

Das Pharmaunternehmen verpackt bereits seit geraumer Zeit auf der Linie. Wie ist man mit der Performance zufrieden?
Kurze Frage, kurze Antwort: sehr zufrieden. Die Linie läuft, so wurde uns bestätigt, zuverlässig mit einem guten OEE.

Gab es im Umfeld der Verpackungslinie weitere Leistungen von Uhlmann, die der Kunde in Anspruch genommen hat?
Ja, während der Inbetriebnahme fanden Schulungen in Laupheim und vor Ort statt. Sicheres Bedienen, Vorbereiten der Produktion, Bestücken mit Packmitteln, Beheben einfacher Störungen: All das wurde in Trainings vermittelt.

In die Linie sind, neben dem Uhlmann Kartonierer C 2155, dem Endverpacker und einem Etikettierer von Bausch+Ströbel, weitere Komponenten integriert: eine Waage, Uhlmann SCADA und das globale Serialisierungssystem des Kunden. Wie lief die Integration?
Angesichts der Komplexität sehr gut. Wie bei jedem anspruchsvollen Projekt gab es hohe Hürden zu überwinden. Die haben wir jedoch, dank des großen Engagements des gesamten Laupheimer Teams um Axel Arbeiter, zügig und gut gemeistert.

Hat Ihr Kunde seit Inbetriebnahme der Anlage auch Uhlmann Customer Services in Anspruch genommen? Wenn ja, welche und wie waren hier die Erfahrungen?
Ja, dabei ging es um das kontinuierliche Optimieren des Verpackungsprozesses. Das Projektteam und unsere Servicespezialisten haben gemeinsam mit dem Kunden immer in kurzer Zeit eine gute Lösung gefunden. Das Motto dabei: „Gemeinsam packen wir das!“

Herr Zürcher, wir danken für das Gespräch und wünschen Uhlmann Höfliger Schweiz weiterhin viel Erfolg!

Zufrieden? Sogar sehr zufrieden!

Ausgabe 02/2021: Ein echtes Multitalent

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